ich hab da was ganz verücktes über unsere VR6 gehört!

  • Stimmt aber wirklich mit den unterschiedlichen Füllungsgraden der beiden Zylinderbänke. Steht in dem schlauen Buch "Mehrventilmotoren". Hat mir ausserdem mein Verbrennungsmotoren-Prof. bestätigt, ein gewisser Prof. Dr.- Ing. H. Krüger, seines Zeichens der Erfinder des VR6! Mit dem hab ich mich stundenlang über die Technik unterhalten, unteranderem auch über die unterschiedlich langen Ansaugwege beim VR. Dieser Umstand wird zwar durch unterschiedliche Rohrführung in der Ansaugbrücke und durch verschieden dicke Kanäle teilweise ausgeglichen, kann aber nicht vollständig kompensiert werden. Das mit den unterschiedlichen Zündzeitpunkten und Einspritzmengen ist natürlich Quatsch.


    Der Mann hat die übelsten Storys erzählt aus der Entwicklungzeit des VR. Vom 2,0l VR4 anno 1978 bis zum 2,4l VR6 24V mit kombinierter Aufladung (G-Lader + Turbo), Ende der 80er. Der Motor der am Ende rauskam ist echt ne Schande, was aber vorallem wegen der Sparmassnahmen die die Verwaltung diktiert hatte. Der konnte da stundenlang erzählen, ist vor 2 Wochen aber endgültig in den Ruhestand gegangen :-a (nachdem er mir ne 1 auf meine Klausur gegeben hat :D )

  • Na die Klausur in Verbrennungsmotoren. Der Typ war nachdem er in Rente war noch ein paar Jahre Dozent an der Fachhochschule Wolfsburg. Aber nur bis zu diesem Semester, jetzt hat er endgültig Schluss gemacht.
    Aber der wusste ALLES (!!!!!!), den konnte man fragen was man wollte der.


    Hier ein paar Auszüge:
    Angefangen hatte der 1968 bei VW und ist direkt in die Golf 1 Entwicklung mit eingestiegen. (der 1er hat übrigens nur ausgestellte Radlaufkanten weil die Antriebseinheit zu breit war für die ursprünglich entwickelte Karosse)
    Als man dann versucht hat einen 2l Motor in den G1 zu pflanzen kam er auf die Idee mit in sich verschachtelten Zylindern. Den 827er Block auf 2l zu machen konnte man damals noch nicht, da man sich noch nicht getraut hat die Abstände zwischen den Zylindern soweit zu reduzieren wie man das dann später machte. Und schon war der VR geboren. Kam aber damals aus kostengründen nicht in Serie. Dann gings weiter mit 2,2l VR6 (mit einer Nockenwelle) und 2,4l VR6 24V im 2er. Der 4-Ventiler hatte einen dachförmigen Brennraum und richtig Power, mit (kombinierter) Aufladung über 300PS. Dieser Motor hiess intern "Walter" wurde aber immer zu heiss und hat auch die Karossen der Testwagen mehr als überstrapaziert. Ein Exemplar davon wurde später an die Uni in Dresden verschenkt und gammelt da im Keller wohl immernoch vor sich hin.
    Da man den 6 Zyl. plante in alle Modelle einzubauen, vom Polo bis zum LT musste er mehr Drehmoment bekommen, also Hubraum rauf. (Zitat" ...am Ende war er eigenlich sogar für den Golf zu gross geworden, sie haben ihn dann aber trotzdem gebracht..", wofür ich mich mehrmals bedankt habe :D) Ausserdem wollte man später noch einen Diesel auf der Basis entwickeln, dazu sind aber gerade stehende Ventile notwendig. Also weg vom dachförmigen Brennraum, Leistung dahin :-a . Das mit dem Diesel wurde ja bekanntlich nie was.
    Ach ja, und der 2,9er VR wurde nur entwickelt als man nach Tests feststellte, das der Golf mit dem 2,8er schneller war als der Corrado, was in der Presse mehr als peinlich geworden wäre.


    Noch lustiger als die VR Sachen waren aber die Erzählungen zur G-Lader-Entwicklung. Ich hab mich fast eingepi... vor Lachen.

  • Also der Typ war nie G-Lader-Fan, so waren dann auch seine Erzählungen. Am Anfang hatte jeder ein weisses Blatt mit ner Spiraledrauf auf seinem Schreibtisch. Darunter stand "Aufladung?" Er hats gleich weggeschmissen. Kurz drazf haben sie aber tatsächlich mit der Entwicklung angefangen. Man dachte die Sache wär einfach und günstig, nur ein bisschen Kunststoff in ner Form schlaudern, zusammenbauen, fertig. Die ersten Lader waren auch wirklich aus Kunststoff und sich bei Betriebstemperatur geschmolzen :lol
    Bei der nächsten Generation waren dann alle Teile aus Alu gegossen, mit ca. 1mm Spalt zwischen Gehäuse und Verdränger. Der Wirkungsgrad war dementsprechend...
    Erst viel später kam dann der Verdränger aus Magnesium. Nebenbei musste man noch ein Schnellfrässverfahren entwickeln um die Teile überhaupt bearbeiten zu können. Dann gabs noch ewig Probs mit der Synchronisierung der Nebewelle. Da sind unzählige Lader gestorben und keiner wusste warum. Erst als die Nebenwellenlager in Gummi gelagert wurden hatte man das im Griff. Als man dann erkannte das die Geschichte wesentlich aufwendiger und teurer wurde als gedacht war man schon zu weit um die Sache wieder zu stoppen, also ging das Ganze in Serie. Wo das dann ein paar Jahre später aquch aufgegeben wurde flogen die Teile in der Entwicklungsabteilung kistenenweise zum Altmetall. Da hat er sich auch noch ein paar rausgeholt und für seinen Unterricht aufschneiden lassen. Hatte auch so'n paar Dinger mit, 0km, graue Dichtleisten, keine Laufspuren...war net anzuschauen.

  • ach du scheisse wie geil! wir haben auf der uni keinen so goilen prof!


    aber das mit dem corri ist ja geil hätte ich nie gedacht, jetzt hab ich endlich was zum gegendissen wenn einer von denen mit dem tropfen mehr hubraum wieder so nen spruch ablässt! :lol

  • Das mit dem 2.9er kenne ich auch so. das sich das tolle Sportcoupe von der Limo abhebt.


    Habt Ihr Euch noch nie gefragt warum am VR6 Block auf der Rückseite die Abdeckung ist, wie man sie vom 16V kennt? Die Abdeckung die im 16V Block das Loch für den Verteiler zumacht??


    Gint es auch im VR6, weil der Verteiler früher da unten sitzen sollte! Hab da irgendwo sogar ein Bild dazu.....

  • Als allererstes sollte man die OPEL V6 Fraktion IMMER in Frage stellen, ich hab bis dato von solchen Leuten noch nichts brauchbares gehört :-k :tock: (das soll jetzt nichts gegen OPEL Fahrer sein!)


    Das ist absoluter Humbug was der dir da erzählt hat, Toby :D Aber du hast es ja (im Anfang) nicht kommentiert. Die richtigen Argumente wurden ja schon genannt und wenn man die einmal etwas weiter spinnt, von wegen 'hinten ists kälter als vorne' (zum Gegenargument von MRGolf): ja ne is klar, vorne warm hinten kalt, 'guter' Wärmeübergang/Wärmedurchgang in Stahl und Alu ade, Verzüg im Zylinderkopf? Was ist das?!, da kann man ja glatt ohne Wasserkühler fahren, ole wir haben wieder einen Luftgekühlten Motor im Volkswagen! Aber da die Technik ja 'von gestern' ist kann man das nicht verkaufen, also bauen wir einen Blindwasserkreislauf ein............... :-r :lol Leck mich am Arsch, genial einfach, einfach.... Scheiße :)


    Das ist der Vorteil wenn man in Wolfsburg oder Braunschweig studiert und VW Fan ist, man kommt auch im Studium nicht von Volkswagen los :-z Bessere, praxisnähere Profs gibts wirklich nicht. Und gerade so nette Plauderstündchen aus deren Vergangenheit sind immer sehr interessant, auch wenn bei uns keiner direkt von Volkswagen kommt. Wir machen nur Dynamik-/Schwingungsversuche und Temperaturtests am Polo6n und Caddy.
    BLUE-V6: so rein interessehalber: Was studierst du denn, Fahrzeugtechnik oder Maschinenbau? Semester?

  • Interessant is da eigentlich garnix. Bis auf 2 oder 3 Fächer vielleicht. Praxissemester hätte ich eigentlich jetzt gehabt, habs aber verschoben und werd es auch vor dem 7. nicht machen. Weiss auch noch nicht wohin ich geh. Zu VW nur wenn ich in ne interessante Abteilung komme, Versuchsmotorenbau oder zu den Prüfständen. Ein Bekannter war im SS 03 bei VW in der Abteilung für kombinierte Aufladung und hat 6 Monate nur an nem G60-TDI rumgebastelt. Für sowas bin ich natürlich zu haben. Wär auch nich schlecht bei einem Tuner unterzukommen. Mal sehen was die Zukunft bringt.

  • echt, bei euch ist nichts interessant? Bei uns ist auch nicht alles interessant, aber gerade jetzt im Hauptstudium gibts einige nette Fächer die man durchaus gebrauchen kann. Aber bei unseren Fahrzeugtechnikern ist auchnicht alles Gold was glänzt, die lernen allen möglichen Kram was kein Schwein braucht bzw die sind ziemlich langsam und können kaum Stoff.


    Ich hab mich auch bei VW fürs Praxissemester beworben, aber ich hab (immer) noch keine Antwort erhalten. Ein ehem. Kommilitone der jetzt fertiger Dipl.-Ing. ist hatte sich damals auch bei VW beworben und auch keine Antworten bekommen, zwei Wochen bevor sein Praxissemester bei einer anderen Firma losgehen sollte, bekam er von VW eine Zusage. Ein klein wenig spät.... Was die Tuner angeht, hab ich die Erfahrung gemacht, daß viele mit Praxissemesterstudenten nichts anfangen können und/oder wollen. Wenn man da persönlich jemanden gut kennt ist das vielleicht noch wieder was anderes. Aber da ich da nicht unbedingt hin will/wollte hab ich mich auch nicht mehr weiter damit beschäftigt.

  • Wie studiert ihr alle in Wolfsburg oder was ? Klingt aber eigentlich sehr interessant was ihr da so erzählt :-z


    Werde mal sehen, habe vor kurzem bei der FH Wolfenbüttel was angefordert bzgl. Fahrzeuginformatik, vielversprechend klang es :-i

  • Buuuaaahhh, Fahrzeuginformatik, das is doch kein Studiengang. :D Kann man übrigens auch in WOB studieren. Von denen hören viele nach dem 3. Semester, also dem Grundstudium auf und machen das als Fernstudium weiter. Is nicht ganz billig aber man braucht im besten Fall nur 6 Semster um das Studium zu beenden und nicht wie normalerweise 8.

  • Die Frage ist nur: lernt man in 6Semestern genug? Wir haben dieses Problem mit unseren Bachelor Leuten, die sollen nach 6Semestern fertig sein....
    Diesen Informatikstudienkrempel vergiß mal ganz schnell fürs Hauptstudium/Erststudium. Interessanter wird das wenn du deinen Dipl.-Ing. Uni oder Master machen willst, da kann man sich bei interesse vertiefen. Bei uns wirds ab 2005 Maschinenbauinformatik als Masterprogramm geben. Das wäre eine Alternative zur Uni Dortmund oder Bochum.
    Und noch was: Du merkst erst viel zu spät das irgendwie alles scheiße ist :)

  • Naja kennt ihr jemand der Fahrzeuginformatik studiert ? Habt ihr Erfahrungen damit ? Weil ich eh ich damit anfange, würde ich mich über ein paar Erfahrungen freuen.


    Ich wollte eben Fahrzeug und Informatik verbinden, da ich ja auch schon Fachinformatiker bin, würde das denke ich mal passen. Gebt mal eure Meinungen preis :)

  • Also in dem Studiengang sind so ziemlich alle Fächer vereint die ich hasse! Mathe 1 bis 3,Mathe für Informatiker, Elektrotechnik 1 bis 3, Elektronik, Informatik 1 und 2, Regelungstechnik, Mess- und Sensortechnik, elektr. Fahrzeugsysteme, digitale Bauelemente, Mechatronik, etc., alles so Dinger wo es mir kalt den Rücken runter läuft. Ein paar davon musste ich auch machen. Is echt Horror. Wenn du da`n Draht zu hast isses net so wild, wir hatten da auch ein paar Checker, die ham das im Schlaf gemacht. Ich hab nur gek****.

  • Naja in Mathe war ich noch nie so der Checker :D
    Irgendwie hab ich Schiss das ich das nich packe, ... meinst ich soll das besser lassen ? Ich weiss nicht, aber sonst gibt es nix wo ich Informatik mit Fahrzeugtechnik verbinden kann.

  • Informatik war eins meiner grossen Probs. Ich sags mal so: schaffen kann so ein Studium eigentlich jeder. Die intelligenten Leute machens halt mit links, die weniger gesegneten(wie ich :-a ) müssen halt büffeln. Alles in Allem muss man echt zugeben das das ne reine FleissFrage ist. Am Besten von Anfang an am Ball bleiben dann kann nicht viel schief gehen. Die Leute die bei uns weit hinterher hängen oder schon aufgehört haben haben so gut wie nix getan und dann läuft nichts in den Klausuren. Ist halt nicht leicht sich zu zwingen um sich mit was zu beschäftigen für was man sich absolut nicht interessiert.
    Aber erwarte nicht das du den ganzen Tag nur geile Dinge siehst und lernst. Das meiste is echt zum Schreien langweilig.


    P.S.: Hoffe es gibt keinen Ärger das wir den Thread hier so missbrauchen. Wenn doch meld dich mal per pm.

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