Material (auswahl) für Bremssattelhalter

  • du willst ein sicherheitsrelavantes teil durch eine recht aufwändige prozedur selbst herstellen, hast aber keine ahnung welches material?
    na dann hast du die besten vorraussetzungen dafür!


    ich habe genau so wenig ahung davon wie du, deswegen kann ich dir auch helfen: ich würde metall nehmen, da holz sicher mit der zeit zu brüchig wird.

  • nachdem ich schon adapter aus vierkantmaterial gesehen hab, hat mich diese Frage hier erst mal nicht weiter verwundert :(


    trotzdem: ich kann mich Frank daher nur anschließen.


    generell zu "Adaptern": Die meisten VWs lassen sich im Baukasten durch andere Teile bremsenmäßig aufrüsten. Da sind keine Adapter notwendig und nur Pfusch bzw am falschen Ende gespart. Bei extremen Bremsen können Adapter notwendig sein. Allein aus eigenem Interesse würde ich hier nicht einfach irgendwas-irgendwie dranbauen. Die Teile müssen erprobt sein (und ne ABE haben). Was nützt es, wenn der Adapter bombe hält, aber das Radlagergehäuse frühzeitig ausfällt?

  • Naja, ich habe schon bei Tunern gesehen wie die Bremssattelhalter aus Aluminium gefertigt haben für den Rennsport.


    Ich dachte bei Aluminium als erstes an AlZnMgCu1,5 F53
    Könnte ja sein das es noch andere Materialien gibt wo da verwendet werden.

  • So, dann will ich auch mal wieder.


    Als kleinen Hinweis vorweg.
    Ich habe in meinem Audi eien Mov'it Bremse verbaut.
    Trotz der Stahladapter für die 2-tlg. Scheibe ist mir vor 10 Tagen der Bremstopf (-Adapter) gebrochen und das bei einer scharfen Bremsung von "nur" 140 Km/h auf 80 (60 wollte ich bremsen, ging aber nicht mehr).


    Wäre das Spiel 3 Minuten vorher passiert, so könnte ich vermutlich den Beitrag hier nicht mehr schreiben.
    Ich fuhr eine steile (ca. 18%) lange Gerade mit 180 Km/h und unten kommt eine enge Kurve die mit 80 Km/h schon sehr eng ist. UNd weil ich ja nur mein Fahrueg testen wollte, habe ich auch alles rausgeholt aus der Kíste und auch erst kurz vor der Kurve bremste ich das Fahrzeug auf die besagten 80.
    Da ist noch nichts passiert gewesen.


    Da schaust aber dumm aus der Wäsche, wenn dir jemand/Freund entgegen kommt und das Fahrzeug zieht auf einmal voll auf eine Seite und du kannst nichts anderes machen als von der Bremse gehen und das Fahrzeug in der Spur halten.
    Gut, mich zog es auf die rechte Seite (linke Scheibe defekt). Wäre die andere Scheibe gebrochen, so wäre ich meinem Freund voll in die Kiste gefahren und er hätte nicht mal ausweichen können, weil neben ihm Radfahrer waren.


    Das nur mal als kleine Geschichte was so passieren kann mit Bremsen.


    Ich möchte Mov'it nicht verteufeln, die arbeiten sehr gut ud sauber und ich habe schon wieder passende Scheiben bestellt.
    Ich wollte nur aufzeigen, wie gefährlich die Sache mit den Bremsen ist.
    Natürlich war ich im Gespräch mit Mov'it zur Problemfindung, aber nun sind eben schon 7 Jahre vergangen dass ich die Scheiben drin habe und die haben auch schon etliche km drauf, daher lässt sich eben nicht mehr viel feststellen.


    Nun verbauen wir (Mov'it) Alu-Bremstöpfe und laut Aussage vom Entwickler ist das auch kein Problem, nur müssen die Scheioben immer begutachtet werden beim Reifenwechsel und die Scheiben dürfen nicht ein 2. Mal verwendet werden.
    Hintergrund ist das Kupfer im Metall, dass mit den Jahren einfach korrodieren kann/wird) und dadurch mit der Zeit unstabil wird.



    Kurz zusammengefasst ist zu sagen, lass die Bastelgeschichten bleiben, das ist zu gefährlich.


    Und zu Edelstahl würde ich sagen, lass das auch sein, ist nicht wirklich gut geeignet für den Bremsenbau.

  • Hallo
    Da du ja eine Ausbildung hast im Metallbuissenes (weil du fräsmaschinenbedienen kannst hab ich das mal angenommen) kannst du dir das doch ausrechnen lass dir von Pink sagen, wieviel KN Kraft auf das Teil wirken und dann nimmst du die Materialeigenschaften die du brauchst und suchst dir deinen Werkstoffund baust das Teil.


    Damit muss ich doch rechnen, wenn ich sowas in Forum schreibe, dass Kritik wie sau kommt. und bei sowas würd ich nicht auf Aussagen von Anderen vertrauen weil:
    Wenn ich sowas stellen würde und würd von dir ne Aussage bekommen: Nimm Alu! kann ich damit nix anfangen weil ich keine Dicke weiss, keine Bohrungen usw.


    Also: Kauf das scheiss teil: Wer sich so ne große Bremse kaufen will und dann an 200 € für einen Adapter scheitert sollte eh kein Auto besitzen :-r


    Gruß Sebbi

  • Hallo,


    V2A, so schön es sein mag, scheidet aus, da dieses Material eine zu geringe Streckgrenze (ca. 200 N/qmm) hat. Zudem gibt es auch Gestaltungskriterien für Konstruktionen, die für die Dauerfestigkeit von Belang sind.


    Mögliche Werkstoffwahl in der Rangfolge der Materialien (Rm = Zugfestigkeit):


    Vergütungsstähle:


    1.7225 - 42CrMo4 - Rm 1000 - 1200 N/qmm / Streckgrenze 750 N/qmm / Bruchdehnung 11 %
    1.8988 - S690QL1 - Rm 770 - 940 N/qmm / Streckgrenze 690 N/qmm / Bruchdehnung 14%
    1.7035 - 41Cr4 - Rm 900 - 1100 N/qmm / Streckgrenze 600 N/qmm / Bruchdehnung 12%
    1.0601 - C60 - Rm 800 - 950 N/qmm / Streckgrenze 520 N/qmm / Bruchdehnung 13%
    1.0503 - C45 - Rm 650 - 800 N7qmm / Streckgrenze 430 N/qmm / Bruchdehnung 16%


    Meine Gußankerplatten für die Opel - HA sind aus GGG50 gegossen, dieses Material hat folgende Werte:



    Zugfestigkeit Rm: 490 N/qmm / Streckgrenze 315 N/qmm / Bruchdehnung 7%


    Man kann auch einen Baustahl für hochbeanspruchte Tragwerke (Kranbau) verwenden, dies wäre dann der St 52-3 (Rm 490 - 680 N/qmm - Streckgrenze 355 N/qmm / Bruchdehnung 22%), wobei hier min. eine Materialdicke von 12mm vorhanden sein sollte. Der Winkel sollte / darf zudem keine scharfe Übergangskante haben, der Übergang von einer Fläche zur anderen muß mit einem Radius versehen sein. Dieser sollte min. R 8 betragen.


    Kaltgewalzte Stähle haben eine höhere Festigkeit, z. B. St 37-2K hat fast die gleichen Festigkeitswerte wie St 52-3!


    Soweit eine kleine Materialkunde für Bremssatteladapter.


    MfG


    Wolfgang

  • der Pink hat das im Grunde genommen schon auf den Punkt gebracht, mit der Steckgrenze. Vergütungsstähle sind devinitiv die bessere Auswahl. Alu könnte man auch verwenden, aber nur legiertes und am besten geschmiedetes Alu.


    Am allerbesten wäre im Gesenk (Konturnah) geschmiedeter Halter aus Vergütungsstahl. Hat den Vorteil daß es deutlich bessere Streckgrenzenverhältnis hat, und gegenüber GGG (Guss) auch deutlich bessere Bruchdehnung.

  • Zerstörungsprüfungen braucht man nicht, wenn die Teile sauber und ordentlich gefertigt sind, die Werkstoffdaten vorligen und man nicht am Material spart. Es muß ordentlich und solide aussehen, dann gibt es in der Regel keine Probleme.


    @ vr6-henry,


    stimmt, gesenkgeschmiedete Teile wären besser, aber leider unbezahlbar! So etwas ist nur für eine Massenfertigung interessant.


    Es gäbe noch genügend andere Werkstoffe, jedoch sind hier die Kosten z. T. recht hoch. Legiertes Luftfahraluminium errreicht auch sehr hohe Streckgrenzen (AlZnMgCU1,5 T6 / T62 - Rm 550 N/qmm - Streckgrenze ca. 440 N/qmm), ebenso der Edelstahl 1.4462 (Rm 640 - 950 N/qmm - Streckgrenze 460 N/qmm), aber an diese Materalien muß man erst einmal rankommen. Zudem müßte dieses Alu speziell endbehandelt (Eloxierung) werden, da es nur bedingt korrosionsbeständig ist.


    MfG


    Wolfgang

  • Zitat

    Original von Pink


    ...ebenso der Edelstahl 1.4462 (Rm 640 - 950 N/qmm - Streckgrenze 460 N/qmm), aber an diese Materalien muß man erst einmal rankommen.


    Oh, jetzt kommt der gute Duplex.... :D


    Wie wäre es mit 1.3964 der auch bei U-Booten zum Einsatz kommt. Hat auch 360 - 400 N/qmm Streckgrenze.


    Jetzt aber quatsch bei Seite... Wenn man etwas Ahnung von den Werkstoffen hat, dann braucht man sich keine Sorgen um die Sicherheit zu machen. Wenn man bedenkt welcher Schrott teilweise verkauft wird, Z.B. bei ATU!!! Oder Bremsbeläge, bestehen aus Hühnerkot!!! :tock:


    Ich würde nen schönen Werkstoff aussuchen, sauber vorbearbeiten, vergüten und zum Schluß nochmal Fertigbearbeiten mit anschl. Entspannungsbehandlung. Glaub mir, das hält ewig.

  • Zitat

    Zerstörungsprüfungen braucht man nicht, wenn die Teile sauber und ordentlich gefertigt sind, die Werkstoffdaten vorligen und man nicht am Material spart. Es muß ordentlich und solide aussehen, dann gibt es in der Regel keine Probleme.


    Genau. Das ist auch meine Erfahrung.

  • Hallo


    GGG50 ist meines wissens nach das Material aus dem dei VAG z.B. die Achslenker,Querlenker usw. gegossen sind! Lässt sich gut bearbeiten und ist bezahlbar. Für einen Satz Adapter aber völlig uninteressant. Nimm universelle und pass sie an. Das kann man dann auch verteten im Straßenverkehr


    MfG

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