Berechnung des Bremsmomentes

  • Moin,


    erstmal danke für die Antwort.
    Es wurde mehrere mal mit VAG-Com usw. entlüftet. Ich muss mal fragen was genau schon getauscht wurde, vieleicht hat er den HBZ noch nicht getauscht?
    Ich frag mal nach.


    Mfg
    XL-Edition

  • Hallo,


    das so was kommen würde, war klar, es handelt sich hier ja auch nur um einen einfachen Vergleich der hydraulischen Kräfte, wie ich schon geschrieben hatte, ohne Einbeziehung der Bremsbeläge in Ermangelung der korrekten Daten / Maße.


    Ob in meinem Vergleich nun mit zwei Kolben beim Festsattel gerechnet wrid oder nicht, tut nichts zur Sache, die prozentuale Einstufung / Abstand der Anlagen bleibt bestehen. Durch die Einbeziehung der Bremsbeläge würde sich der prozentuale Abstand zugunsten der Mehrkolbensättel ergeben.


    Zudem wirken die Bremskolben meist in der Mitte der Bremsbelagfläche, bei einigen Faustsätteln sind diese leicht nach außen verlagert.


    Aber jetzt zu behaupten, das hinten eine große Scheibe nichts bringt, und die VWII Bremse, da man damit blockierende Räder bekommt, das Maß der Dinge sei, ist schon sehr verwunderlich.


    Zitat

    Original von Jettamatse


    Durch eine größere Bremse an der VA lässt sich theoretisch von den Bremsmomenten her der Bremsweg um keinen einzigen Millimeter verkürzen, er wird sogar wie beschrieben durch eine Verlagerung der Bremskraftverteilung zu weit nach vorne länger werden.


    Genau, und deshalb braucht man eine große Scheibe hinten, damit eben diese dynamische Achlsastverlagerung reduziert wird! Nur komisch das dies einen Absatz weiter in Frage gestellt wird.


    Zitat

    Original von Jettamatse


    Der Blödsinn mit den großen Scheiben an der Hinterachse:
    Hier wird offenkundig, das kaum fachmännischen Knowhow zu einer Bremsenauslegung existiert. Warum sollte es sonst einen logischen Grund geben, die Bremskraft an der HA durch eine große Bremse zu vergrößern und sie dann durch straffere Einstellung des lastabhängigen Bremskraftminderers wieder in der Kennlinie zu beschneiden? So ein totaler Blödsinn! Ich verstehe gar nicht, dass ein TÜV-Prüfer überhaupt diesen Quatsch einträgt.


    Also keine Ahnung warum? Dann kann ich Dir nur bescheinigen, das Du überhaut keine Ahnung von Bremsenabstimmungen hast! Ich habe auf dem Gebiet der Bremsenkonstruktion / Abstimmung / Herstellung von Spezialteilen eine 17 jährige Erfahrung, die Du wohl kaum hast.


    Durch die beschriebene dyn. Achlastverlagerung verlagert sich bei ungünstig abgestimmten Fahrzeugen der Schwerpunk extrem, beim VW mit der Folge, das das Heck hochkommt und durch den lastabhängigen Regler die Bremse jetzt nochmals weniger Bremskraft erhält, mit der Folge das das Heck weiter hochkommt. Somit haben wir in diesem Fall eine fast ausgefederte Achse, die kaum noch Anpressdruck aufbringt und somit kann die kleine HA-Scheibe spektakulär überbremsen, ohne groß in den Bremsvorgang eingegriffen zu haben, und ohne die VA Scheibe mit ausreichnder Kraft zu entlasten. In diesem (HA) Fall kann kaum Bremsmoment auf die Straße übertragen werden.


    Idealfall:


    Die Bremskraftverteilung ist so gewählt, das die statische Verteilung, bei annähnernd gleich großen Scheiben, bei ca. 70/30% - VA/HA liegt.


    Bei korrekt eingestelltem lastabhängigem Regler, der beim Golf, wider Erwarten notwendig ist (Fahrversuche), reduziert sich bei einer Vollbremsung die dynamische Achlastverlagerung sehr stark, d. h. bei meinem Golf kommt das Heck bei einer Vollbremsung nicht hoch (Vorderwagen taucht leicht ein), ich habe somit den vollen Anpressdruck der belasteten HA und kann somit ein wesentlich höheres Bremsmoment über die große Scheibe auf die Straße übertragen. Durch die stärkere HA-Bremskraft bleibt diese auch konstant, da der lastabhängige Regler nicht bzw. kaum eingreift.


    http://www.wobed.de/pink/video4.MOV


    http://www.wobed.de/pink/video3.MOV


    Durch das höhere Bremsmoment der HA wird die VA Scheibe entlastet, so das sich das Temperaturniveau erheblich reduziert und somit auch das Fading sehr spät, wenn überhaupt einsetzt. JJames hatte es ja mit den Vergleichsdaten des TT bewiesen, mit großer HA-Scheibe sank das Temperaturniveau an der HA um über 50% auf ca. 300° C (normale Scheibe größer 600°C), auch vorn die gleichen Werte!


    Deshalb braucht man gut abgestimmte Bremsanlagen mit, für VW-Verhältnissen, großen Scheiben. Bei sehr vielen anderen Herstellern ist das auch so!


    Und daraus resultiert auch das insgesamt höhere Bremsmoment! Zudem wird die Blockierneigung der VA erheblich reduziert, kann jeder selbst testen, Bremskraft über lastabhängigen Regler hinten reduzieren und mal sehen wie die VA und das Heck darauf reagieren.


    Zitat

    Original von arcox
    Ich lese den Thread schon seit Anfang immer mit und finde den Ansatz die Bremsbalance vom 2er Golf zu optimieren wirklich sehr interessant.


    Ich führe hier gerne als Gegenbeispiel mal den Toyota RAV4 (wir haben auch so einen): Dieser hat hinten sogar eine größere Scheibe als vorne (natürlich ist nur die vordere innenbelüftet) und hat eine in Relation zu seiner im Vergleich zum Golf 2 deutlich größeren Fahrzeughöhe und (u.a. damit) einem deutlich höheren Schwerpunkt eine sensationelle Bremswirkung. Selbst bei einer Vollbremsung gibt es fast kein Vornicken mehr.


    Außerdem finde ich die (Gegen-)Argumente die hier immer gebracht werden teilweise etwas unübelegt.


    Wer es bis dato nicht begriffen hat, dem kann ich nicht weiterhelfen, ein bischen Denkarbeit schadet nicht.


    Stummel,


    anbei einige Seiten des Gutachtens der Anlage 300-RS:



    MfG


    Wolfgang

  • Hallo Pink!
    Ich weiß nicht, wo bei Dir 17 Jahr Erfahrung in der Bremsenkonstruktion herkommen wollen wenn dann doch so ein Hirngulasch dabei herauskommt. Du hast weder verstanden was ich geschrieben habe noch versucht, dies zu tun. Wenn Du wirklich ernsthaft vorhast, auf diesem Gebiet etwas an Knowhow zu erhalten, dann empfehle ich Dir dringenstens das Buch Dynamik der Kraftfahrzeuge Band I, Antrieb und Bremsung von Prof. em. Mitschke, erschienen im Vieweg-Verlag. Das Buch ist auf dem Gebiet ein Standard-Werk und im Prinzip die Vorlesungsbegleitung der immer noch existenten Vorlesung Fahrzeugtechnik I an der TU Braunschweig, die so aktuell von Prof. Kücükay fortgeführt wird.
    Es tut mir doch wirklich leid, aber wenn Du hier schreibst, dass eine ungünstige Abstimmung in der Bremskraftverteilung der Grund sei, dass sich bei Fahrzeugen der Schwerpunkt aufgrund der dynamischen Achslastverteilungen so verschiebt, dass sie sich hinten ausheben, dann ist das der TOTALE BLÖDSINN! Wie kann man nur so einen Hirnriss schreiben? Mehr mag ich dazu nicht mehr sagen.
    Du kannst ja auch gerne Bremsanlagen geprüft haben lassen bis zum Umfallen. Wer sich mit der ECE-R-13 mal näher beschäftigt und weiß, wie lasch die Anforderungen sind, der findet dann plötzlich heraus, dass er überspitzt auch mit dem Scheibenwischer über zwei Seiten diagonal bremsen kann und die geforderten Werte immer noch erziehlt. Da fallen nur Dumme drauf rein, abgenommene Anlagen als Knowhow zu definieren. Und ein Serienhersteller kann sich schon seit 40 Jahren auf den gesetzlichen Anforderungen nicht mehr ausruhen. Die Anforderungen an eine Bremsanlage im Kfz wurden letzmalig 1964 in der StVZO definiert, sind teilweise in der ECE-R-13 aufgegangen, haben nachwievor Bestand und sind nur durch neue Dinge wie ABV (ABS im Volksmund genannt) ergänzt worden. Hier ist ganz klar der Wettbewerb die treibende Kraft.
    Davon hat man aber kein Fachwissen über Bremsenentwicklung sondern nur bewiesen, dass man Bremsscheiben zu fragwürdigen Konstruktionen abdrehen, also eine Drehbank bedienen kann und ein wenig konstruktives Geschick im VW-Teilesortiment besitzt. Das kann jeder Lehrling zum Ende des 1. Lehrjahres. Was hat das mit Knowhow zu tun?
    Die dynamische Achslastverteilung ist einzig und alleine eine Folge der Bremskraft IN SUMME. Dazu muss ich um den Fahrzeugschwerpunkt das Hebelgesetz über die im Reifenlatsch waagerecht wirkenden Bremskräfte und die Hebelarme vom Boden zur Schwerpunktshöhe aufstellen und dann stelle ich fest, dass sich beim Bremsen ein abnickendes Moment um den Schwerpunkt ergibt.
    Dieses abnickende Moment stützt sich nun wiederrum in senkrechter Richtung auf der Fahrzeugfederung auf und führt dazu, dass sich vorne die Radlasten erhöhen und hinter erniedrigen.
    Mit einer Bremskraftverteilung hat das ÜBERHAUPT NICHTS zu tun, sondern einzig und alleine mit dem Wirken dieser Kräfte.
    Und wenn diese Kräfte wirken, spielt es keinerlei Rolle, wo sie in Längsrichtung gesehen wirken weil der Hebelarm zum Schwerpunkt immer der gleiche ist. Die Veränderung durch das Nicken beträgt ein paar Millimeter und ist absolut vernachlässigbar.
    Das bedeutet, ich kann vorne eine Bremskraft X aufbringen und hinten nichts oder auch umgekehrt, also eine Bremskraftverteilung von 100/0 oder 0/100 haben, das Auo taucht dadurch immer vorne gleich ein. Es gibt hier nur eine einzige Ausnahme, und das ist der Bremsnickausgleich, was das Eintauchen aufgrund raffinierter geometrischen Lagen der Nickpole der Achsen zum Schwerpunkt vorne wie hinten verhindern kann.
    Hier hat die Verbundlenkerachse allerdings einen guten Stand, da sie eine relativ gute Bremsnickabstützung hat. Aber nachwievor ist hier nicht eine Bremskraftverteilung die Ursache der Wirkung sondern die Bremskräfte ansich. Das bedeutet, dass Du über eine große Bremse an der HA überhaupt an diesem physikalischen Phänomen nichts änderst!
    Weiterhin wurde nicht im Ansatz versucht zu verstehen, was mit der VW-II-Anspielung gemeint war, nämlich das bei einer Bremsanlage ohne ABS im Vollbremsfalle die Verbindung Rad/Straße das begrenzende Element ist und nicht die Bremsanlage. Aber ganz klar: auch hier kein Versuch, zu verstehen, was gemeint ist.
    Hinsichtlich der Belastungen mit dem Temperaturen hast Du ja recht, ist nichts gegen einzuwenden, aber was soll bei einem 1,6 TD da an großer Belastung auftreten?
    Und wie gesagt: Die Ingenieure bei VW waren und sind alle nicht dumm und haben sich bei der Originalkonstruktion etwas gedacht.
    Der größte Hauptgrund, warum viele Bremsanlagen an der HA bei anderen Herstellern deutlich größer sind, ist einzig und alleine der Tatsache geschuldet, dass viele mit Scheibenbremsen hinten die Handbremse als Trommel in der Scheibe ausführen, so zum Beispiel Opel, ford, BMW, DC uva auch.
    Mit einer Notwendigkeit der Radien, höhere Bremskräfte zu erzeugen, hat das wenig zu tun.
    Aber jeder, wie er es verstehen will.
    Ich denke wir stoppen das hier. Denke jeder, was er will. Viel Spaß mit Deiner Bremse. Ich bremse lieber mit meiner 226er hinten und meinem Mark-20-ABS. Da freue ich mich...
    Viele Grüße,
    Matse

  • Zitat

    Original von Jettamatse
    Das bedeutet, ich kann vorne eine Bremskraft X aufbringen und hinten nichts oder auch umgekehrt, also eine Bremskraftverteilung von 100/0 oder 0/100 haben, das Auo taucht dadurch immer vorne gleich ein.


    Hallo!


    Ich habe mir deine Ausführungen jetzt ein erstes mal durchgelesen und sehe das meisste genauso, ohne jetzt den Hintergrund zu haben das alles berechnen zu können. Aber vieles sagt einem auch schon der gesunde Hausverstand. Bei einer Sache bin ich mir jetzt aber ein bischen unschlüssig, vielleicht ist es auch nur irgendwie eine Frage der Begriffe.


    Wenn ich eine Bremskraftverteilung von 0/100 zugunsten der Hinterachse habe, das entspricht dann ja im Prinzip dem alleinigen Bremsen mit der Handbremse. Also ich bin mir da schon ziemlich sicher das in dem Fall das Auto nicht nach vorne nickt sondern hinten einfedert!? Das ist der Effekt den sich Pink zu Nutze machen will, wobei ich es nach wie vor fragwürdig finde ob einem das bei widrigen Verhältnissen und Kurvenfahrten wirklich den gewünschten Effekt bringt, weil einfach die Gefahr die Seitenführungskräfte zu verlieren steigt. Ein Reifen hat eine gewisse Möglichkeit an Haftung auf der Straße, wobei er bei Kurvenfahrten einen Teil dazu benötigt um nicht wegzurutschen und eben dann einen Teil zum Bremsen. In Summe ergibt das immer in etwa gleich viel. Wenn ich jetzt mehr Bremsleistung vom Reifen abfordere, dann sinkt zwangsläufig die Seitenführungskraft. Inwieweit das mit der modifizierten Bremse noch im grünen Bereich bleibt kann ich nicht beurteilen, das kann man vermutlich auch nur erfahren.


    Weiters bezweifle ich auch das um das zu erreichen eine Vergrößerung der Hinterachsbremse nötig ist, da sie im Serienzustand schon durch das Abstimmen des BKR an der Hinterachse zugedreht wird und gar nicht ihre volles Potenzial ausschöpft. Und wenn ich die Werte vom Bremsenprüfstand von Pinks Bremse mit denen von einem anderen Mitglied (steht im anderen Bremsenthread) mit 226er Bremse vergleiche, dann sind die Werte sehr nahe beinander.


    Pinks Bremse:
    Bremswerte gem. Prüfstand:


    Betriebsbremse VA: 290 / 310
    Betriebsbremse HA: 160 / 150
    Feststellbremse: 180 / 160


    VariantGTs Bremse:
    310 zu 150
    280 zu 130



    Also ich sehe daraus einfach keine Notwendigkeit hinten eine größere Scheibe zu verbauen, weil es die kleine auch in ausreichender Form kann. Natürlich hat eine größere Scheibe eine höhere Wärmespeicherkapazität und sieht besser aus, aber sonst sehe ich keinen Vorteil.
    Was ich mir vielleicht noch vorstellen kann ist, das wenn ich hinten voll beladen bin Pinks Bremse gewisse Vorteile bringt, wenn die originale 226er vielleicht an ihre Grenzen stößt, aber das ist auch schon der einzige Fall.


    Und wenn ich deinen Ausführungen zum Thema Berechnung jetzt einfach Glauben schenke, dann gibt es für die Tatsache das diese Werte am Bremsenprüfstand so ähnlich sind und mit den errechneten Werten von Pink irgendwie nicht so ganz übereinstimmen für mich nur eine Erklärung, Pink rechnet uns hier was falsches vor!


    Ich bleibe auch lieber bei meinem Mark 20i im Zweier ;)
    Zu dem System hätte ich übrigens auch eine Frage an dich, da du dich hier gut auszukennen scheinst > PN.


    Grüße
    Russi


  • pack dir 2 Säcke Zement ins Auto und du erreichst auf dem Prüfstand Traumwerte - das sagt nix über die Leistungsfähigkeit einer Bremse aus sondern nur über die Verteilung. Wenn ich vorne links 100kg auf den Koti legen würde wäre dort auch der Wert auf dem Prüfstand höher.

    :: ADZ Colour Concept Grün ::
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  • Zitat

    Original von Micki_Krause
    pack dir 2 Säcke Zement ins Auto und du erreichst auf dem Prüfstand Traumwerte - das sagt nix über die Leistungsfähigkeit einer Bremse aus sondern nur über die Verteilung. Wenn ich vorne links 100kg auf den Koti legen würde wäre dort auch der Wert auf dem Prüfstand höher.


    Hier gehts aber schon auch um die Verteilung, die bei der Originalbremse so schlecht sein soll und bei der von Pink so viel besser. Warum dann die gleichen Werte?


    Am Prüfstand bremst man ja auch entweder bis die Räder blockieren, oder bis man trotz erhöhen des Pedaldrucks keine Änderung bei den Messwerten mehr sieht, oder nicht!?


    Und es geht ja nicht darum den Highscore am Prüfstand zu erreichen, sondern um einen Vergleich bei annähernd gleichen Bedingungen.

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