Probleme mit Mark20 ABS

  • Hallo,
    es geht um folgendes Fahrzeug:


    Golf 3 VR BJ.95 Mark20 ABS ohne EDS


    Haben bereits seit längerem ein Problem mit dem ABS.
    Der Verkäufer hat kurz vor dem Kauf die ABS Sensoren hinten getauscht.
    Fehler laut VAG. Drehzahlfühler HR und da gleiche nochmal Sporadisch.
    Ein löschen des Fehlers bringt nichts.
    Der ABS Ring scheint optisch ok.
    Wiederstandsmessung beider Sensoren Hinten ergeben ~1,087kOhm
    Wiederstandsmessung vom Stecker am ABS Block ergeben ähnliche Ohm-Werte.
    Eine Fahrt mit VAG dran (am Scope) ergeben immer hinten Rects kein Signal.
    Sensoren hinten vertauscht.....immernoch.
    Wieder umgesteckt.....plötzlich geht es mal wieder.
    Paar Meter weiter wieder nicht......NERVIG.


    Jemand eine Idee?

  • Eieieie Leute!
    Sachte sachte, so schnell ist man beim Wechsel nicht dabei.


    1.
    Wenn der Sensorring nur eine kleine Verformung an einer Stelle hat, dann läuft das schon nicht mehr vernünftig und produziert solche Fehler. Wenn zum Beispiel durch Verbiegungen andere Frequenzen das Messsignal überlagern, kommt irgendwann die analoge Filterstufe des Messkreises im Mark20 damit nicht mehr klar und dann wird der Sensor als defekt gekennzeichnet und kein Signal mehr verwendet. Deswegen ist es dann gleich in der Diagnose ganz weg!


    2.
    Da es durch den Tauschtest der Sensoren hinten von links nach rehcts vom direkten Sensor unanhängig scheint, würde ich zuerst einmal die Mechanik der Sensoranbindung genau prüfen. Dazu muss der Geberkäfig nicht nur unbeschädigt sein, er muss auch gerade und sauber auf dem unteren Flanschende der Bremsscheibe sitzen. Wenn man beim Auftreiben bereits einen Schlag zu viel drauf gibt oder sich das Ding verkantet, ist er gleich hin ... Trivial ist das nicht ... Die Dinger kosten bei VW 8,- Euro, also keinen Zubehörschrott, originial und neu machen, damit man diese Fehlerquelle ausschließen kann.


    3.
    Auch der Abstand des Sensors zum Käfig muss genau stimmen. Da der Sensor im Achszapfen steckt und der Ring an dem Flanschende der Scheibe, ist penibelst das Radlagerspiel hinten einmal zu kontrollieren. Wird dieses zu groß, verwinkelt sich die Scheibe bei Radlast und dann eiert der Geberkäfig vor dem Sensor hin und her was auch das Messsignal unbrauchbar machen kann. Der reale Abstand ist natürlich auch zuerst zu kontrollieren und dann zu schauen, falls er nicht passt, ob die Radlagerung hinten zum Beispiel nicht richtig eingepresst wurde oder ob eben das Spiel nicht stimmt. Zur Not den richtigen Sollabstand herstellen und dann noch einmal probieren.


    4.
    Erst, wenn das alles gesichert ok ist, dann kann man sich an das Mark20 selbst machen. Hier würde ich aber erst einmal die Massepunkte prüfen. Nicht, dass da was korrodiert ist ...


    5.
    Wenn hier alles in Ordnung ist, dann sollte man die Steuereinheit angehen. Mark20 ohne EDS bekommst Du nachgeworfen. Ich würde überlegen, wenn ich schon tauschen müsste, ob ich die ganze mechatronische Einheit nicht einfach durch eine EDS-Variante ersetze. Die ist mechanisch und elektronisch zum Rest des Systems gleich, also Halter, Bremsleitungen, Hauptbremszylinder, elektrischer Anschluss, alles gleich ... Plug'n'Play ... Der Wechsel selbst ist auch easy, nur ein paar Leitungen umschrauben, den Block wechseln und das neue Mark20 an der Diagnose entlüften ...


    LG,
    Matse

  • Eine weitere Testfahrt ergab zufällig das, dass Signal von Hr immer ausgefallen ist wenn schwerere erschütterungen waren.
    Daraufhin habe ich das kabel nochmal auf seinen Wiederstand geprüft und dabei am Kabel gewackelt.
    Fazit. Beim Wackel am Sensor!-Kabel steigt der Wiederstand stark an und schwankt bis es wieder normal ist.
    Also wird der Sensor morgen erstmal getauscht.
    Hoffe mal das es sich damit erledigt hat.


    GRuß


    Dave

  • HR neuen Fühler mit neuen Inkrementenring montiert und siehe da......FEHLER.
    Wieder HR. Sporadisch aber egal.
    Denke mal das nun das die Komplette Hydraulikeinheit mit Stg. getauscht wird.
    Muss nur noch mal schauen wie das mit dem programieren geht.
    Jemand ne kurze Info dazu?


    Gruß


    Dave

  • Nachtrag:


    Habe das ABS/EDS Stg getauscht (identische Teilenummer) und es funtkionierte auf anhieb.
    Nun fängt er wieder an das die Kontrolleichte (ABS) an geht.
    Nach mehrmaligen Zündung An/Aus bleibt diese wieder aus.
    Nun geht auch die Handbremsleuchte in Kombination mit an.
    Leider kann ich den haufen zurzeit nicht auslesen da das auch auf einmal nicht mehr geht....
    Jemand ne Idee?


    P.S. Ja Bremsflüssigkeit ist drin
    und Neinkonnte nach dem Stg. wechseln noch nichts umprogrammieren wenn dies überhaupt nötig ist

  • Klingt für mich nach gleichem Fehler im Stg i.V.m. defektem Sensor links. Beide Lampen an bedeutet ja keine Bremswirkung hinten und die wird nur dann komplett deaktiviert, wenn beide Sensoren hinten zur gleichen Zeit ausfallen. Bleibt dann für mindestens einen Zündungslauf. lMöglich wäre auch, dass jetzt wirklich beide Sensoren hinüber sind. Aber meiner Erfahrung nach gehen dei STGe bei dem Alter öfter kaputt als die Sensoren, wenn man keine Maßnahmen gegen das "Platinen-Rüttel-Problem" trifft. Und bei tiefen / harten Fahrzeugen tritt der Defekt noch öfter auf wegen der vermehrten Schläge.

    Aufstehen, Maul abwischen, weiter machen!


    Fehlende PS werden durch miserable Optik ausgeglichen! :thumpup2:

  • Ist nur die Frage warum das ganze dann auch wieder aus geht ....
    Also schon eher Stg.
    ISt das ein Müll.
    Sind das denn dann nur Defekte Lötstellen die Reperabel sind oder was gröberes?
    Sonst könnte man das alte Stg mal zerlegen...


    Gruß


    Dave

  • Siehe kOmmentar von Luda oben: reparabel aber sehr, sehr schwierig zu machen. Auf Dauer hilft aber ohnehin nur das Entkoppeln des STGs, damit die Vibrationen / Erschütterungen nicht so stark aufs Material gehen. Ich glaub der Moderator-Markus hat mal Bilder gepostet, von seinen Maßnahmen. Im Grunde geht es darum, dass der vordere Teil, auf dem der Stecker sitzt durch das Gewicht des Steckers Stecker "gegen" den Rest des Gehäuses vibriert und das führt zu den Platinenschäden. Aber so genau hab ichs nicht mehr im Kopf.

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  • Also ich hab das schon gemacht:


    Gehäuse sauber aufschneiden, Platine auf der Rückseite an den Lötstellen wo der Stecker draufkommt genau anschauen (Lupe ist empfehlenswert), manchmal sieht man die Kaputte Lötstelle, ich hatte aber auch schon den Fall, dass ich gar nichts sah, die Pins nachgelötet habe und alles wieder OK war. Ganz wichtig: bevor man anfängt die Platine zu verbrutzeln muss die Schutzschicht abgeschliffen werden. Ich benzutz dazu einen Drehmel. Dann die Pins nachlöten (Wenn die Pinns oder die Platine keinen Lötsinn annehmen wollen helf ich mit Zinnpasst etwas nach). Lötstellen sauber machen und wieder versiegeln (ich nehme Uhu Endfest = Epozidharz), danach das Gehäuse wieder zusammenkleben (Klebt und dichtet).


    Natürlich muss jeder selber wissen inwieweit er sich so etwas zutraut, bzw. er das verantworten kann.



    Gruss


    Skydancer

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